Was ist Zucker?
Hinter dem Begriff verstecken sich verschiedene Arten, zum Beispiel Glucose (Traubenzucker), Fructose (Fruchtzucker) oder Lactose (Milchzucker). Daneben existieren noch Stärke, etwa in Kartoffeln, oder Saccharose (typischer Haushaltszucker).
Was passiert mit Zucker im Körper?
Essen wir etwas, beginnt sofort ein mehrstufiger Verdauungsprozess im Körper. Dabei werden die in Kohlenhydraten enthaltenen Zuckerketten in ihre Bestandteile zerlegt, bis nur noch Einfachzucker wie Glucose oder Fructose übrigbleiben.
Diese gelangen aus dem Darm direkt in den Blutkreislauf. Durch die Aufnahme von Glucose ins Blut steigt der sogenannte Blutzucker an. Der Körper schüttet daraufhin mehr vom Hormon Insulin aus, das die Glucose in verschiedene Zellen weitertransportiert.
Wie viel Zucker darf ich essen?
Der jährliche Zuckerkonsum nimmt weltweit kontinuierlich zu, sodass die Menschheit inzwischen jährlich über 186 Millionen Tonnen Zucker verbraucht. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, die Tagesdosis von 25 bis maximal 50 Gramm Haushaltszucker pro Tag und Kopf nicht zu überschreiten. Die Realität sieht jedoch anders aus: In Deutschland kommt jeder durchschnittlich auf mehr als 100 Gramm Zucker pro Tag – das entspricht bis zu einem Vierfachen der empfohlenen Menge!
Zucker verursacht Übergewicht
Er wird im Körper fünfmal schneller zu Fett umgebaut als Stärke. Wer glaubt, nur Fett macht fett, irrt, denn mit Zucker nähren wir unsere Fettzellen. Außerdem kann er zu einer Fettleber führen, eine Insulinresistenz auslösen und zu einer lebenslangen Diabetes führen.
Zucker macht nervös und begünstigt ADHS bei Kindern
Zucker kann aggressiv machen und ist vermutlich auch für das ADHS-Syndrom bei Kindern mitverantwortlich. Durch zu hohen Zuckerkonsum können sich Kinder schlechter konzentrieren und kommen nicht mehr zur Ruhe. Pro Tag sollten Kinder laut der jüngsten Empfehlung der WHO maximal 6 Teelöffel (25gr) Zucker zu sich nehmen. Achtung: In einer Dose Limonade (330ml) steckt mit 40gr schon fast die doppelte Menge!
Zucker schwächt unser Immunsystem
Hoher Zuckerkonsum ist mit Krankheiten assoziiert. Außerdem belasten wir damit unseren gesamten Körper. Es treten vermehrt Entzündungen (evtl. Gelenkschmerzen) auf und unser Immunsystem wird geschwächt. Das macht uns anfälliger für Krankheiten, denn Zucker zerstört auch Vitamin C, welches im Kampf gegen Viren und Bakterien benötigt wird. Über ein schwaches Immunsystem und die höhere Entzündungsneigung werden schwerwiegende Krankheiten wie Krebs begünstigt.
Zucker nährt Bakterien und schadet der Darmflora
Ein hoher Zuckerkonsum kann Blähungen, Verstopfung und Durchfall verursachen. Er kann zu einem durchlässigen Darm führen, wodurch pathogene Substanzen in den Körper gelangen und dort Schaden anrichten können. Zu viel Zucker zerstört die schützende Darmflora und fördert das Wachstum von Pilzen (z. B. den Hefepilz Candida), Parasiten und unfreundlichen Bakterien, während die guten Bakterien im Darm dezimiert werden. Zucker beeinträchtigt die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn, was sich negativ auf Konzentration und Stimmung auswirken kann.
Zucker beschleunigt die Hautalterung
Wenn zu viel Zucker gegessen wird, kann dies zur Verzuckerung (Glykation) des Hautgewebes führen. Die Zuckermoleküle heften sich dabei an die Kollagenfasern im Gewebe an und sorgen für eine Verhärtung. Durch den Verlust der natürlichen Elastizität im Gewebe können die Zellen schlechter von Giftstoffen gereinigt werden, was die Haut schneller schrumpelig und uns älter aussehen lässt. Die durch Glykatione verursachte Hautalterung kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Zucker kann folgende Krankheiten begünstigen
Übermäßiger Verzehr von Zucker wird für eine Reihe ernährungsbedingter Krankheiten verantwortlich gemacht. Bei welchen Krankheiten man unbedingt über den Zuckerkonsum nachdenken sollte:
- Übergewicht (BMI > 25) oder Adipositas (BMI > 30)
- (Prä-)Diabetes Typ 2
- Herz-Kreislauferkrankungen
- Depressionen
- Schlafstörungen
- Konzentrationsschwäche
- Bluthochdruck
- Herzkreislauferkrankungen
- Auffälligkeiten in den Blutfettwerten (Dyslipidämie)
- Fettleber
- Autoimmunerkrankungen (z.B. Rheuma, Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto Thyreoiditis, etc.)
- Gicht
So schnell kommt man über die maximale Menge
Ein dauerhaft erhöhter Zuckerkonsum kann also zu oben genannten gesundheitlichen Problemen führen. Es spricht nichts dagegen, sich auch mal ein Stück Kuchen oder einen Nachtisch zu gönnen, wenn man gesund ist. Aber es sollte eben nicht jede Mahlzeit Zucker enthalten. Denn klar ist: Man muss sich nicht anstrengen, um auf die maximal empfohlene Menge zu kommen.
25g Zucker sind etwa jeweils in:
- Einer halben Tafel Vollmilchschokolade
- Einer kleinen Hand voll Gummibärchen
- Ca. einem Glas Orangensaft oder Cola
- Einem Chocolat Chip Cookie
- Einem halben Blaubeer-Muffin
- Einer Kugel Eiscreme
Artikel Abschnitt: Was ist raffinierter Zucker?
Alltägliche Zuckerfallen
Es ist ein Irrglaube, dass der Großteil des Zuckers in den Süßigkeiten, die wir essen, wie Schokolade, Kuchen oder Eis, steckt. Zwei Drittel des durchschnittlichen Jahresverbrauchs werden industriell in Backwaren, Brotaufstrichen, Getränken und Milchprodukten verarbeitet. Vor allem Fertiggerichte enthalten große Zuckermengen. Zu den größten Zuckerfallen gehören unter anderem Instant Tee, löslicher Cappuccino, Soßen und Dressings, Gemüse- und Obstkonserven, Frühstückscerealien, Müsliriegel, Smoothies, getrocknete Früchte, Fruchtsäfte, Fruchtjoghurts und Softdrinks.
Zuckerzusatzstoffe sind keine Alternative
Zuckerzusatzstoffe sind keine ideale Alternative, da sie den Stoffwechsel stören und mit Risiken wie Schlaganfall, Diabetes und Demenz in Verbindung gebracht werden.
Fazit:
Ein hoher und regelmäßiger Zuckerkonsum lässt uns also wirklich schneller altern, daher lohnt es sich, auf eine gesunde und zuckerarme Kost zu achten.
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